Der Ulla-Hahn-Jugendliteraturpreis 2024/2025
Lesen ist keine Einbahnstraße – auch dafür steht Käpt’n Book: Geschichten werden lebendig, Schreibende und Lesende begegnen einander, Kinder und Jugendliche bringen sich aktiv ein.
Und manchmal übernehmen junge Buchmenschen sogar selbst die
Regie; so beim Ulla-Hahn-Jugendliteraturpreis (bis 2023 unter dem Namen
Wi[e]derworte-Preis), der alle zwei Jahre von der Stadt Monheim am Rhein in
Zusammenarbeit mit Käpt’n Book vergeben wird.
Jugendliche finden sich in Schulen oder Kultureinrichtungen zu Gruppen zusammen, die gemeinsam mit der Jugendjury des Monheimer Ulla-Hahn-Hauses die Gesamtjury bilden. Wenn jetzt Ende September der Startschuss für die neue Saison fällt, wird die Bundestadt mit sechs Gruppen vertreten sein, darunter Aktive von ganz unterschiedlichen Schulen und Schulformen. Vielfalt zeichnet die jungen Jurorinnen und Juroren aus – und Vielfalt ist auch der Anspruch der Verantwortlichen in Bonn und Monheim. Denn gemeinsam haben das Käpt’n Book-Team und das Ulla-Hahn-Haus zunächst eine Longlist von zwanzig aktuellen deutschsprachigen Jugendromanen erstellt, die die ganze Bandbreite der Jugendliteratur abbilden, die Formen, Themen oder auch die Autorinnen oder Autoren der Romane betrifft.
Das ist natürlich viel Lesestoff für die insgesamt rund 50
Jurymitglieder. Und neben der Vorauswahl können die Jugendlichen zusätzlich
eigene Titel vorschlagen. Doch der Bücherstapel wird im Laufe der nächsten
Monate merklich schrumpfen. Bis Januar 2025 muss sich zunächst jede einzelne
Gruppe einen Lieblingstitel einigen, den sie für den Preis nominieren möchte.
Diese Shortlist wird Anfang Februar präsentiert und leitet die zweite Phase der
Juryarbeit ein. Hier setzen sich die Jugendlichen nochmals intensiv mit allen
nominierten Titeln auseinander, bevor alle Beteiligten im Juni zu einer finalen
Sitzung zusammenkommen. Dort wird – unter Ausschluss der Erwachsenen – solange
diskutiert, bis ein Siegerbuch feststeht. Leicht machen es sich die jungen
Jurorinnen und Juroren dabei erfahrungsgemäß nicht. Und das liegt nicht bloß an
der Summe von 10.000 Euro Preisgeld. Vor allem setzen die Jugendlichen mit
ihrer Auswahl ein eigenes Statement, was sie von Literatur erwarten. Und dass
sie mit ihrer Sichtweise ernstgenommen werden wollen. Oder, wie Jurorin Sophia
nach der letzten Jurysitzung 2023 formulierte: „Eigentlich sollten alle
Erwachsenen mal so eine Diskussion mitbekommen, damit es nicht immer heißt,
Jugendliche würden sich nicht für Bücher interessieren.“
Die feierliche Preisverleihung – gemeinsam mit dem „großen“ Ulla-Hahn-Preis für ein literarisches Debüt – findet im Beisein der Namensgeberin, Schriftstellerin Ulla Hahn, im September 2025 in Monheim statt.